- Die Zitate wurden der Chronik der Pfarrgemeinde Lanstrop,
verfaßt von Pfarrer Wilhelm Becker, entnommen -
Vorgeschichte
1189 |
"Die Pfarrgemeinde Lanstrop wurde gebildet aus den Katholiken der Dörfer Lanstrop und Niederaden. Von alters her gehörte Lanstrop zum Kirchspiel Kurl, das schon 1189 als Pfarrei genannt wurde. |
1887 |
Eine erste Anregung, in Lanstrop einen eigenen Gottesdienst zu erhalten, hatte im Jahre 1887 ein damaliger Kurler Kaplan gegeben, als er Lanstropern gegenüber äußerte, daß die Kirche in Kurl bald zu klein würde und dann für Lanstrop die Gelegenheit käme, für sich selbst zu sorgen." |
1897 |
10 Jahre vergingen, und als im Jahre 1897 eine Erweiterung der Kurler Pfarrkirche notwendig geworden wäre, "beschloß eine Versammlung katholischer Männer von Lanstrop und Niederaden bei Pfarrer Thiele in Kurl vorstellig zu werden, daß in Lanstrop ein eigener Gottesdienst eingerichtet werde. |
bis 1898 |
Ein Komitee wurde gewählt, um die Arbeiten und Sammlungen zu betreiben. Sein Vorsitzender war Landwirt Friedrich Kusemann, sein Kassierer Lehrer Franz Adams." |
Filalgemeinde
1. Juni 1898 |
Am 1. Juni 1898 wurde nun der Betsaal in Lanstrop eingeweiht und die erste hl. Messe in ihm gefeiert." |
24. März 1904 |
Die Bemühungen der Lanstroper und Niederadener Katholiken, einen eigenen Geistlichen zu erhalten, führten am 24.03.1904 zum Erfolg. Erster Seelsorger in Lanstrop wurde Kaplan Eberhard Klausenberg. |
1905 |
1905 sorgte Klausenberg auch dafür, daß der Filialgemeinde das für den Kirchbau versprochene Grundstück übertragen wurde. |
9. April 1906 |
Nachfolger von Klausenberg wurde am 9.4.1906 Vikar Wilhelm Becker |
Bau der Kirche
bis Juli 1908 |
"Von überragender Bedeutung war, daß durch Errichtung der Filialgemeinde mit eigener Vermögensverwaltung uns die Möglichkeit gegeben war, den Bau der Kirche in die Hand zu nehmen. Da die Kirchenvertretung von Kurl nicht die notwendige Zustimmung gaben, mußte der Bau hinausgeschoben werden. Eine Provinzialkollekte, die beantragt wurde, konnte aus diesem Grunde auch noch keine Bewilligung finden. Durch die Übertragung der Korporationsrechte an die Filialgemeinde waren die Hindernisse beseitigt. Zugleich war inzwischen unsere Geldkraft und unser Mut gewachsen. |
1911 |
Ein neuer Plan für den Kirchbau wurde anfangs 1911 von Wielers entworfen, der Bau einer vollständigen Kirche im romanischen Stile mit einem Turm an einer Seite für c. 81.000 M. |
für 1913 |
Für diesen Bau, der etwas im Plan abgeändert wurde, wurde die Provinzialkollekte in Aussicht gestellt und für 1913 bewilligt. |
16. Mai 1912 |
Am 16. Mai 1912 wurde der Kirchbau ausgeschrieben, |
5. Juli |
am 5. Juli wurden die Arbeiten durchweg an heimische Unternehmer vergeben. |
15. Juli |
Am 15. Juli wurde schon der erste Spatenstich zum Kirchbau gemacht. Zum Patron der Kirche wurde der hl. Erzengel Michael erwählt. Für Gottes Sache war von der Gemeinde ein langer und guter Kampf gekämpft. unter dem Schutz des hl. Gotteskämpfers sollte nun künftig die Arbeit und das Streben der Gemeinde für die eigene Heilung stehen. Verhandlungen mit der Harpener Bergbau AG, die zum Teil recht schwierig waren, führten dazu, daß von dieser Fundament-Betonierung, besonders für den Turm, Verankerung und ein Zuschuß zum Kirchbau gegeben wurde. |
6. Oktober |
Der Bau wuchs rasch und gut. Am 6. Oktober konnte das Fest der Grundsteinlegung der Kirche gefeiert werden, nachdem am Morgen dieses Tages eine neue Fahne des Michaels-Männer-Vereins mit dem Bild des hl. Michael eingeweiht worden war. |
bis 1914 |
Alle trugen nun dazu bei, den Kirchbau noch schöner als ursprünglich vorgesehen war, auszuführen. Die Sandsteinverblendung wurde reichhaltiger gestaltet, die Zwischenflächen samt Ausfugung mit Kieselwaschputz hergestellt. Bunte Fenster wurden bestellt bei Schneiders-Schmolz, Nür., an den Seitenwänden mit dem Bild der Symbole der Sakramente und Tugenden, gestiftet von Mitgliedern der Gemeinde, im Chor dem Bild der Königin der Engel und Heiligen, gestiftet z.T. von Frau Anna Grundmann, dem Bild des Kirchenpatrons St. Michael, gestiftet von Graf Wolff-Metternich, mit seinem Wappen, dem Bild des Patrons der Mutterkirche in Kurl, des hl. Johannes Bapt., gestiftet von dem Patronatsherrn der Kurler Kirche. Für die Innen-Einrichtung wurde eine schöne Kanzel und Kommunionbank bei Bildhauer Braun, Paderborn, in Sandstein bestellt, letzteres ein Vermächtnis der +Baronin M. v. Wenge-Wulfen. Eine kleine Orgel wurde dem Orgelbauer Stockmann, Werl, zur Ausführung übertragen und eine größere Anzahl neuer Bänke für Kinder und Erwachsene durch Kleimeier, Lanstrop, ausgeführt. Das schönste Stück wurde der neue Hochaltar, dessen Oberbau, gearbeitet von Bildhauer Bülker, Rheda, den 1. Preis auf der Industrie-Ausstellung in Paderborn erhalten hatte. Ein Jahr nach der Grundsteinlegung war der Bau der Kirche und die innere Ausstattung vollendet. Erhebend und andachtsvoll stand die Kirche bereit für den Einzug Gottes. |
20. September 1913 |
Noch fehlte eins: Die Glocken, die zur Kirche rufen konnten. Sie kamen am 20. September, 3 Werke hoher Kunst in c-g-a dem hl. Michael, der hl. Maria und dem hl. Franziskus geweiht, mit schöner Zier und treffenden Sprüchen versehen. |
21. September |
Am 21. wurden sie unter großer Freude der Gemeinde von dem Pfarrvikar eingeweiht. |
27. September |
Am 27. September läuteten sie in wundervollen Klängen das Fest der Kirchweih ein. |
28. September |
Der H.H. Weihbischof Heinrich v. Hähling war eigens gekommen und nahm am 28. September, dem Fest des Kirchenpatrons St. Michael, die Weihe der Kirche vor. Das war ein Tag : Ein festliches Mahl und eine frohe allgemeine Feier im Brockhausschen Saale hielten am Nachmittag die Gemeinde und viele Freunde vereinigt." |
Ernennung zur Pfarrei
1. Juli 1919 |
Es dauerte noch 6 Jahre, bis die Filialgemeinde zur selbständigen Pfarrei erhoben wurde. |
18. Oktober |
und dieser am 18. Oktober zum 1. Pfarrer ernannt." |